Der Wandel der Arbeits­welt ist in vollem Gange. Jetzt gilt es, die Arbeits­welt neu zu gestal­ten. Erfahre, was es mit deiner Vision auf sich hat und wie du dich als Füh­rungs­kraft wei­ter­ent­wi­ckelst.

Katha­rina Anna Klumpp

Wie du zur Füh­rungs­per­sön­lich­keit wirst

In dem ersten Teil des Zwei­tei­lers haben wir uns ange­schaut, was den Wandel der Arbeits­welt aus­macht. Die Glo­ba­li­sie­rung, die Digi­ta­li­sie­rung, die Anfor­de­run­gen der neuen Gene­ra­tion und auch das ver­stärkte Arbei­ten aus dem Home­of­fice – bedingt durch Corona – ver­än­dern die Arbeits­welt von Grund auf. Damit wan­delt sich auch die Rolle der Füh­rungs­kraft. Hat sie früher durch fach­li­che Exzel­lenz und Durch­set­zungs­ver­mö­gen über­zeugt, nimmt sie heute eine coa­chende Rolle ein.

Die Füh­rungs­kraft steht ihrem Team unter­stüt­zend zur Seite, bindet die Mit­ar­bei­ten­den in Ent­schei­dungs­pro­zesse ein und kom­mu­ni­ziert auf Augen­höhe. Starke Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten sind mehr denn je gefragt, da es kein Patent­re­zept für das neue Arbei­ten gibt. Eine aus­ge­prägte Selbst­füh­rung ist dabei aus­schlag­ge­bend, denn sie ist die Vor­aus­set­zung für eine selbst­be­wusste und ziel­ge­rich­tete Mit­ar­bei­ter­füh­rung.

Ich zeige dir, wie du als Füh­rungs­kraft mit deiner Vision die neue Arbeits­welt pro­ak­tiv gestal­ten kannst und wie du dich als Füh­rungs­kraft wei­ter­ent­wi­ckeln kannst.

For­mu­liere deine beruf­li­che Vision und deine Ziele!

Wo kommst du an, wenn du in ein Taxi steigst und den Fahrer bit­test, dich dort­hin zu brin­gen, wo es schön ist? Ver­mut­lich auf dem Bür­ger­steig, weil du direkt wieder aus­stei­gen musst. Wer nicht weiß, was er will, wird es nicht bekom­men. Doch um die (Arbeits-)Welt pro­ak­tiv gestal­ten zu können, ist es von Belang, eine Vor­stel­lung davon zu haben, wohin die Reise gehen soll. Selbst wenn der Weg nicht immer bekannt ist (dafür ist der Taxi­fah­rer zustän­dig), ist das Ziel unser Fix­stern, an dem wir uns ori­en­tie­ren können.

Um kon­krete Ziele bestim­men zu können, wird zunächst die Vision for­mu­liert. Unter Vision kann der in der Zukunft lie­gende Ide­al­zu­stand ver­stan­den werden, den wir anstre­ben. Aus dieser eher abs­trak­ten Vision lassen sich greif­bare Ziele ablei­ten.

Wenn es zum Bei­spiel als Füh­rungs­kraft deine Vision ist, dass Arbeit wesent­lich zur nach­hal­ti­gen Gesund­heits­för­de­rung bei­trägt, könn­test du fol­gende Ziele daraus ablei­ten:

  • Work­shop zum Thema Gesund­heit: Du orga­ni­sierst einen Work­shop, indem du mit deinem Team gemein­sam Ideen sam­melst, die es ermög­li­chen, gesün­der zu leben und zu arbei­ten. Ergeb­nis des Work­shops sind Maß­nah­men, die jeder ein­zelne umset­zen kann. Um die Nach­hal­tig­keit zu för­dern, reflek­tiert ihr nach 3 – 4 Wochen die Ergeb­nisse und jus­tiert eure Maß­nah­men gege­be­nen­falls nach.

  • Ent­span­nungs­ein­hei­ten am Arbeits­platz: Gemein­sam als Team erlernt und prak­ti­ziert ihr eine Ent­span­nungs­me­thode, wie Medi­ta­tion oder Pro­gres­sive Mus­kel­ent­span­nung. Dafür kannst du zum Bei­spiel einen Ent­span­nungs­coach enga­gie­ren, der euch durch die (digi­ta­len) Ses­si­ons führt.

Bring Acht­sam­keit in dein Team:
7Mind für Unter­neh­men

Wie du deine beruf­li­che Vision und deine Ziele for­mu­lierst:

Nimm dir Zeit, setze dich an einen ruhi­gen Ort und stelle dir die für dich per­fekte Arbeits­welt vor und beant­worte schrift­lich nach­fol­gende Fragen:

  • Wie sieht deine Arbeits­um­ge­bung aus?
  • Wie gestal­tet sich deine Zusam­men­ar­beit mit ande­ren?
  • Welche Rolle nimmst du als Füh­rungs­kraft ein?
  • Wofür möch­test du dich als Füh­rungs­kraft ein­set­zen?
  • Welche Tätig­kei­ten wirst du aus­üben? Wel­chen Tätig­kei­ten kommt dein Team nach?
  • Wie können deine zuvor ermit­tel­ten Werte in dieser Arbeits­welt per­fekt gelebt werden?

Beachte, dass Visio­nen keine Gren­zen kennen. Im Gegen­teil. Sei mutig und denke groß und sogar dar­über hinaus. Es geht um deinen Ide­al­zu­stand und nicht um das, was rea­lis­tisch erscheint. Rea­li­tät schaf­fen wir mit der Macht unse­rer Vor­stel­lungs­kraft. Je größer diese ist, desto groß­ar­ti­ger die Rea­li­tät.

In einem wei­te­ren Schritt geht es darum, aus der Vision abge­lei­tet kon­krete Ziele zu for­mu­lie­ren. Beant­worte auch diese Fragen unbe­dingt schrift­lich.

  • Welche beruf­li­chen Ziele hast du für die kom­men­den zwölf Monate, fünf und zehn Jahre, um deiner Vision näher zu kommen?
  • Was möch­test du bis wann errei­chen?

Da wir durch unser Unter­be­wusst­sein deut­lich stär­ker gesteu­ert werden, als durch unser Bewusst­sein, emp­fehle ich die Visua­li­sie­rung deiner Vision in Form eines Visi­onboards. Auf diese Weise wird deine Vision im Unter­be­wusst­sein ver­an­kert.

So kannst du dein Visi­onboard, eine Col­lage aus ver­schie­de­nen Bil­dern, gestal­ten:

  • Nimm dir für ein ana­lo­ges Visi­onboard Zeit­schrif­ten und schneide solche Bilder aus, die dich beson­ders anspre­chen und die deiner zuvor for­mu­lier­ten Vision sehr nahe kommen – je stär­ker die Fotos die Bilder in deinem Kopf wie­der­ge­ben, desto stär­ker wirkt dein Board. Klebe die aus­ge­schnit­te­nen Fotos anschlie­ßend zu einer har­mo­ni­schen Col­lage zusam­men und hänge sie dir gut sicht­bar auf, so dass du sie jeden Tag siehst.

  • Gebe für die digi­tale Vari­ante Stich­worte in Such­ma­schi­nen oder bei Stock-Foto-Anbie­tern ein. Wähle dann bedacht die Fotos aus, die deine Vision genau wie­der­ge­ben. Mache einen Screen­shot von diesen Fotos und füge sie anschlie­ßend zum Bei­spiel in Power­point zu einer stim­mi­gen Col­lage zusam­men. Je nach Wich­tig­keit kannst du die Fotos größer oder klei­ner ziehen. Drucke die Col­lage anschlie­ßend aus und hänge sie gut sicht­bar auf oder spei­chere sie als Hin­ter­grund auf deinem Handy.

Du kannst deine Col­lage – ob analog oder digi­tal – auch durch Zeich­nun­gen oder Zitate ergän­zen. Da Fotos unsere Vision inten­si­ver mani­fes­tie­ren als Worte, soll­ten Fotos auf dem Board jedoch über­wie­gen.

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Habe Freude an Wachs­tum und Ent­wick­lung!

Lernen hört nicht mit der Schule oder dem Stu­dium auf, son­dern geht erst rich­tig los. Das ist fan­tas­tisch, denn Lernen ist ein Geschenk, das Ent­wick­lung mög­lich macht. Und genau das ist gefragt in einer sich schnell ver­än­dern­den Arbeits­welt. Wenn sich das Außen ent­wi­ckelt, ist es bedeut­sam, dass wir glei­cher­ma­ßen wach­sen, sonst haben wir den Anschluss schnell ver­passt. Daher macht es sich häufig mehr­fach aus­be­zahlt, in sich und die eigene Ent­wick­lung zu inves­tie­ren. Je häu­fi­ger wir Neues lernen und unbe­kann­ten Situa­tio­nen gegen­über­ste­hen, desto stär­ker wird die Selbst­wirk­sam­keit und wir stehen Ver­än­de­run­gen zuneh­mend offe­ner gegen­über.

Das Gute ist, dass wir als Erwach­sene recht frei ent­schei­den können, was wir lernen möch­ten – ganz nach unse­ren Werten, Stär­ken und Zielen. Gehe als Füh­rungs­kraft mit gutem Bei­spiel voran.

Wachse, indem du dich wei­ter­bil­dest, ob fach­lich, metho­disch oder auch per­sön­lich. Ver­stehe dich dabei als Beta­ver­sion deiner selbst, denn du bist nie ganz fertig. Viel­mehr zählt, das lebens­lange Lernen als Kon­zept zu eta­blie­ren.

Wie du dich wei­ter­ent­wi­ckeln kannst:

  • Plane bewusst Zeit in deinen Alltag ein, die du nutzt, um dich wei­ter­zu­bil­den. So stellst du sicher, dass die Wei­ter­ent­wick­lung nicht hinten run­ter­fällt, wenn du viel zu tun hast.

  • Gehe in den Aus­tausch mit ande­ren Füh­rungs­kräf­ten auch über Unter­neh­mens­gren­zen hinweg, um neue Impulse zu erhal­ten. Hier­für eignen sich her­vor­ra­gend (vir­tu­elle) Meet-ups, die zum Bei­spiel auf Meet​-up​.com gefun­den werden können.

  • Wei­ter­hin kannst du Kon­takte über lunch​club​.com in Form von 1zu1-Gesprä­che knüp­fen.

  • Besu­che (vir­tu­elle) Ver­an­stal­tun­gen, die dich inter­es­sie­ren. Eine große Aus­wahl fin­dest du auf event​brite​.com.

  • Nutze das große Ange­bot an Online­kur­sen wie zum Bei­spiel auf Udemy.

  • Suche dir eine Men­to­rin oder einen Mentor, der dich in deiner Ent­wick­lung beglei­tet. Ein großes Netz­werk hierzu bietet zum Bei­spiel men​to​ring​-club​.com.

  • Lese Bücher sowie Blogs und höre Pod­casts zu deinem Thema. Wenn du tiefer in das Thema der Selbst­füh­rung gehen möch­test, fin­dest du hier eine Liste mit Buch­emp­feh­lun­gen.

In den zwei Bei­trä­gen hast du erfah­ren, wie du als Füh­rungs­kraft durch eine starke Selbst­füh­rung mit gutem Vor­bild vor­an­ge­hen kannst, um zum einen innere Sta­bi­li­tät zu erzeu­gen und zum ande­ren mit einer Vision die Arbeits­welt pro­ak­tiv zu gestal­ten. Wie die Arbeits­welt unter­liegt unsere Per­sön­lich­keit einer stän­di­gen Ent­wick­lung. Eine regel­mä­ßige Wie­der­ho­lung der oben genann­ten Übun­gen, zum Bei­spiel einmal im Jahr, bietet sich daher an.

Die Fragen und Übun­gen bezie­hen sich wei­test­ge­hend auf den beruf­li­chen Kon­text, um zu ver­deut­li­chen, wie bedeu­tend die Aus­ein­an­der­set­zung mit der eige­nen Per­sön­lich­keit als Füh­rungs­kraft und als Gestal­ten­der der Arbeits­welt ist. Da in der neuen Arbeits­welt weni­ger stark zwi­schen privat und beruf­lich getrennt, son­dern viel­mehr ein ganz­heit­li­cher Ansatz ver­folgt wird, lade ich dich daher ein, die genann­ten Fragen und Übun­gen aus­zu­wei­ten und pri­vate Aspekte eben­falls ein­flie­ßen zu lassen.

Ich wün­sche dir, dass du durch die beiden Bei­träge zur Selbst­füh­rung für Füh­rungs­kräfte inspi­riert worden bist, dich zu einer Füh­rungs­per­sön­lich­keit zu ent­wi­ckeln! Die neue Arbeits­welt braucht Füh­rungs­kräfte, die sich mit ihrer Per­sön­lich­keit zeigen und mutig Neues wagen!


Erfolg­reich führen durch Acht­sam­keit:

7Mind für Unter­neh­men


Über die Auto­rin

Unsere Auto­rin Katha­rina Anna Klumpp sorgt dafür, dass es junge Füh­rungs­kräfte ein­fa­cher haben, als sie es zu Beginn ihrer Kar­riere hatte. Als Lea­dership Coach & Trai­ne­rin unter­stützt sie junge Füh­rungs­kräfte, sich zu echten Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten zu ent­wi­ckeln, die mutig und pro­ak­tiv die Arbeits­welt von morgen gestal­ten. Dafür bietet Katha­rina ein acht­wö­chi­ges New-Lea­dership-Pro­gramm an, in dem die Teil­neh­men­den wir­kungs­volle (Selbst-)Führungsqualitäten erler­nen, mit denen sie ihr Team selbst­be­wusst und ziel­si­cher führen können – auch in her­aus­for­dern­den Zeiten.